Blütenkalender Mai

Blütenkalender Mai

Blütenkalender Mai | Rennsteiggarten Oberhof

Der Monat Mai ist die Zeit des Bergfrühlings im Rennsteiggarten Oberhof, in allen Abteilungen grünt und blüht es bereits. Ende des Monat kündigt dann auch unsere Rhododendron Anlage mit einem betörendem Duft ihre Hauptblüte an. Gerade die gelbe Alpenrose aus dem Kaukasus dominiert hier nun das Bild.

Pflanzenarten aus europäischen Hochgebirgen, die Kalkgestein bevorzugen und jetzt Blüten tragen, sind z.B. Hallers Primel und Alpen-Aurikel, Clusius- und Westlicher Enzian, ein großer Teppich von Silberwurz und das kleine Sträuchlein der Zwergalpenrose, Pyrenäen-Drachenmaul, Alpen-Maßlieb, -Gämskresse und –Kuhschelle, Narzissenblütiges Windröschen und Mannsschild-Arten. Aus Gebieten mit etwas sauren Böden stammen Schwefelgelbe und Rote Kuhschelle, Gletscher- und Kleinschuppige Nelke, Berg-Nelkenwurz und Gold-Fingerkraut, Alpen-Pechnelke, Stängelloses Leimkraut und Goldprimel.

Aus nördlichen Regionen Nordamerikas kamen Kanadischer Hartriegel, Blauheide-Arten, Waldlilien, Schnee-Goldprimel und Kanada-Alpenrose in den Rennsteiggarten. Das Kaukasus-Gebiet ist Heimat der Kaukasischen Kuhschelle und zweier Alpenrosen-Arten, die jetzt im Mai blühen. In verschiedenen Gebirgen Asiens sind weitere Trollblumen- und Kuhschellen-Arten, die Schmalblättrige Schmuckblume und Hookers Salomonssiegel zu Hause, aus Japan kommt die Nierenförmige Weide und von der Südhalbkugel gar (aus Chile) die Kupferrote Gauklerblume.

In unserem Naturschutzgarten zeigen sich noch Frühlings-Adonisröschen und Schlüsselblumen, etwas später dann Mehl-Primel, Frühlings-Enzian, Berg-Steinkraut Kugelblume und Nacktstängel-Schwertlilie mit Blütenschmuck (alle auf Kalk), dazu Schachblume, Trollblume und Sumpf-Porst (auf etwas saurem Boden).

Auch in der Abteilung Thüringer Heilpflanzen gibt es im Mai Blühendes zu entdecken, so z.B. Löwenzahn, Gänseblümchen, Waldmeister, Blutwurz und Frauenmantel.

Wer den höchsten Punkt des Rennsteiggartens, den Aussichtspunkt Pfanntalskopf (868 m), erklommen hat, kann in einer kleinen Nische unterhalb des Plateaus gegen Monatsende blühenden Tüpfel-Enzian und Heilglöckchen finden.

Der Blütenkalender Mai 2024 zum Herunterladen:

Rennsteiggarten Oberhof, Blütenkalender Mai 2024

Blütenkalender April

Blütenkalender April

Vor allem in der Zentralen Schauanlage des Gartens sind einige bunte Frühjahrsblüher zu sehen.

Als einheimische Art aus Hochstaudenfluren und von Bachläufen blüht die Weiße Pestwurz, etwas später ihre rote „Schwester“, die Gemeine Pestwurz.

Im Naturschutzgarten für geschützte Pflanzen der Thüringer Flora sind Märzenbecher (wegen des beim Abblühen deutlich verdickten Fruchtknotens auch Frühlings-Knotenblume genannt), Seidelbast und Grüne Nieswurz die Ersten, gefolgt von Blaustern, Leberblümchen und Adonisröschen.

Europäische Hochgebirgsregionen mit Kalkgesteinsböden sind die Heimat der Meergrünen Primel (Südalpen), des Apenninen-Täschelkrautes und der Grünen Schaftdolde (Ostalpen, Nordkarpaten).

Auf Silikatgestein dagegen wächst in Spanien der Schnee-Wegerich mit seinen wollig behaarten Blattrosetten oder in den Pyrenäen und Vogesen der Fleischrote Mannsschild, ein Primelgewächs mit zartrosa Blütchen.

In unserer Nordischen Abteilung blüht am zeitigsten der Rote Steinbrech. Die Arktische Rosenwurz von der Halbinsel Kola sieht im Austreiben kleinen Röschen etwas ähnlich – neben dem rosenähnlich duftenden Wurzelstock vielleicht eine weitere mögliche Erklärung des deutschen Pflanzennamens.

Aus den Hochgebirgen Nordamerikas ist die Schnee-Goldprimel in den Rennsteiggarten gelangt, Gebirgsregionen Asiens sind das natürliche Verbreitungsgebiet von Kugel-Primel, Gelblicher Kuhschelle oder Kleiner Netzblatt-Iris.

Bei einem Gartenrundgang kann man vom Pfanntalskopf (868 m) oder vom Regenbergblick schöne Ausblicke ins Tal oder bei guter Fernsicht in die Hohe Rhön genießen. Ein zarter Grünton zwischen den dunkelgrünen Fichten zeigt den beginnenden Blattaustrieb von Rotbuchen und Lärchen und damit den Frühlingsbeginn an.

 

Zwerg-Glockenblume

Zwerg-Glockenblume

Kulturanleitung Zwerg-Glockenblume (Campanula cochlearifolia)

Familie Glockenblumengewächse

Herkunft: Hochgebirge Mitteleuropas, Pyrenäen, Balkan

Wuchs: wird ca. 10 cm hoch, bildet dichten Bestand aus herzförmigen Grundblättern, jeder Blütenstiel trägt ein oder zwei Blüten

Blüten: blauviolette Blüten

Blütezeit: Mai / Juni

Ansprüche: benötigt ausreichende Luftfeuchte und muss an sehr trockenen Standorten gewässert werden; günstige Plätze sind Mauer- und Felsspalten, bzw. auch zwischen Trittplatten in etwas kalkhaltigem Substrat

Trollblumen-Arten

Trollblumen-Arten

Kulturanleitung Trollblumen-Arten (Trollius spec.)

Familie Hahnenfußgewächse

Herkunft: Nordamerika, Europa, nördliches Asien

Wuchs: Stauden mit tief eingeschnittenen, oft handförmigen Grundblättern

Blüten: kugelförmig, bis 4 cm Durchmesser groß, von aufrechten, 25 – 60 cm hohen, unverzweigten Blütenstielen getragen, Blütenfarben reichen von hellzitronengelb bis dunkelorangegelb, es gibt einfach und „gefüllt“ blühende Formen

Blütezeit: Mai / August (je nach Art)

Ansprüche: bodenfeuchter Standort auf nährstoffreichem, etwas lehmigen Boden; sonniger Platz

Tibet-Enzian

Tibet-Enzian

Kulturanleitung Tibet-Enzian
(Gentiana tibetica)

Familie Enziangewächse

Herkunft: Nepal, Sikkim, Südost-Tibet

Wuchs: kräftige Staude, wird bis 60 cm hoch, ihre unteren, breit-lanzettlichen Blätter bis 30 cm lang

Blüten: stehen in dichter Traube an der Triebspitze, ihre Farbe ist unscheinbar bläulichweiß oder grünlichweiß

Blütezeit: Juli / August

Ansprüche: sonniger (auch halbsonniger) Standort, normale, etwas anlehmige Gartenerde, jedoch keinesfalls stauende Nässe!

Thymian-Arten

Thymian-Arten

Kulturanleitung Thymian-Arten
(Thymus spec.)

Familie Lippenblütengewächse

Herkunft: Grönland bis Kaukasus, Marokko und Kanarische Inseln

Wuchs: flach, polsterartig, mit sehr kleinen, ovalen, dunkelgrünen Blättern, die meist einen aromatischen Duft ausströmen

Blüten: rosa, helllila bis rötlich-violette Blütenfarben

Blütezeit: Juni / August

Ansprüche: gedeiht auf leichtem, lockeren, auch nährstoffarmen Boden, der sowohl kalkhaltig, als auch mäßig sauer sein kann; benötigt einen sonnigen Standort