Entwicklung
50 Jahre Rennsteiggarten Oberhof
Zur Entwicklung des Rennsteiggartens
Am 05. September 1970 wurde der Grundstein für den Botanischen Garten im Gelände des ehemaligen Steinbruchs am Pfanntalskopf bei Oberhof gelegt.
Zu den Initiatoren und Begründern des Gartens gehörten die Herren Prof. Dr. Schwarz, Willy Opitz und Prof. Dr. Hahn aus Thüringen. Im Jahre 1972 schlossen der Kulturbund als Betreiber und das Institut für Spezielle Botanik/Botanischer Garten der Friedrich-Schiller-Universität Jena eine Vereinbarung über die wissenschaftliche Unterstützung des Rennsteiggartens ab.
1972 erfolgten erste Anpflanzungen mit Pflanzenmaterial aus dem Botanischen Garten Jena, und es begann die erste eigene Pflanzenanzucht als Voraussetzung für die Gestaltung der Pflanzflächen in der Zentralen Schauanlage und der pflanzengeographischen Bereiche.
Bis 1975 schufen Tausende Mitglieder des Kulturbundes Thüringens in über 40000 Stunden gemeinnütziger Arbeit nicht nur die Pflanzflächen, sie bauten die Wege, stellten Bänke und Sitzgruppen auf, gestalteten Aussichtspunkte, umzäunten das gesamte Gelände und sorgten für Wasser- und Energieanschluß.
Seit 1979 wird in jedem Jahr Ende Juni an einem Wochenende zur Hauptblütezeit das „Rennsteiggarten-Blütenfest“ mit Musik, Thüringer Folklore und Thüringer Handwerk begangen.
1980 konnte die erste eigene Angebotsliste für Saatgut (Index Seminum) an Botanische Gärten versandt werden.
1981 erschien die erste Broschüre über den Rennsteiggarten als Gartenführer.
Bis 1980 entstand eine Anlage für heimische Hochmoorpflanzen.
1985 begannen die Arbeiten am Naturschutzgarten, einer Abteilung, die besonders geschützte Pflanzenarten der Thüringer Mittelgebirgsregion vorstellt und mit dieser Kenntnisvermittlung zum praktischen Naturschutz beitragen möchte.
1989/90 wurde für die Besucher ein kleines Café errichtet mit dem Namen „Enzian- Café “ und im Sockelgeschoß eine kleine Werkstatt installiert.
1991 bis zur Saisoneröffnung 1992 wurde mit der Unterstützung des Landes Thüringen und des Kreises eine neue moderne Sanitäranlage errichtet.
Im Herbst 1992 begannen Umschüler zum Landschaftsgärtner des Kolping-Bildungswerkes Thüringen einen stufenlosen Weg zum Aussichtspunkt „Pfanntalskopf“ anzulegen, welcher bis 1995 als stufenloser Rundweg bis zum Ausgang mit Hilfe von ABM weitergeführt wurde. Dieser Weg gestattet es nun auch Rollstuhlfahrern, gehbehinderten und älteren Gästen, sowie Familien mit Kinderwagen große Teile des Gartens zu besichtigen.
Ab 1993 entstand an diesem neuen Weg unter anderem eine Pflanzfläche für Thüringer Heilkräuter auf Anregung von Besuchern.
1993 wurde mit finanzieller Unterstützung der Thüringer Staatskanzlei ein neuer aktueller Gartenführer gedruckt.
In den Jahren 1993/1994 wurde das Wasserversorgungssystem für die Anzucht und die Beregnungsanlage neu verlegt, sowie ein Wasseranschluß bis zum Pfanntalskopf und den Hochmooranlagen/Farnanlage geschaffen.
1994/95 konnte mit Unterstützung des Fremdenverkehrsverbandes „Thüringer Wald“, dem Forstamt Oberhof, sowie ABM-Kräften die gesamte Außenumzäunung erneuert werden, um somit den Garten vor Wildschäden zu schützen.
Außerdem konnten in diesem Zeitraum alle Wege saniert und neu bekiest werden. Es wurden weitere neue Sitzgelegenheiten geschaffen.
1995 wurde die Schutzhütte auf dem Pfanntalskopf komplett neu gestaltet und ein Panorama-Fernrohr installiert.
1996 konnte das Informationssystem modernisiert werden, um den Gästen weitere Informationen über den Garten, den Thüringer Wald und seine Besonderheiten zu übermitteln.
1996/1997 wurde das Modell einer historischen Meilerstätte gestaltet, welches der Veranschaulichung alter Thüringer Handwerkertradition dient.
Im folgenden Jahr entstand neben dem Meiler-Modell noch eine Köhlerhütte, um die Lebensbedingungen bei der historischen Köhlerei aufzuzeigen.
Seit 1998 steht im Eingangsbereich ein neuer Pflanzenpavillon zur Verfügung, der eine attraktive Präsentation von Steingartenstauden zum Verkauf ermöglicht.
1999 eröffnete im Wirtschaftsgebäude eine Dauerausstellung als Info-Zentrum des Naturparks Thüringer Wald in Zusammenarbeit mit dem Museum der Natur Gotha und dem Geowissenschaftlichen Verein Suhl. (Näheres siehe auch unter Ausstellung).
Im Jahr 1998 begannen die Arbeiten für eine neue Wegeverbindung vom Hochmoor zum Meiler. Dieser durch ABM-Kräfte gebaute Weg erschließt den Gartenbesuchern jetzt auch eine bislang nicht öffentlich zugängliche Nadelgehölzpflanzung, die 1986 als forstliche Versuchspflanzung angelegt worden war. Am 28.Juli 1999 gaben der Oberhofer Bürgermeister und der Forstamtsleiter gemeinsam diesen neuen Bereich für die Gäste frei.
Seit 2002 finden Ende Mai/Anfang Juni Kräutertage im Rennsteiggarten statt. An diesen Tagen werden Informationen zum Thema Kräuter/Heilpflanzen vermittelt, Produkte vorgestellt und auch zum Probieren und zum Kauf angeboten; Thüringer Kräuterfrauen, Olitätenkönigin und Apotheker geben Auskunft aus ihrem Erfahrungsschatz.
Die 1. Thüringer Pilzausstellung am 20. und 21. September 2003 lockte viele Interessierte in den Rennsteiggarten; Pilzsachverständige der Region demonstrierten eindrucksvoll die Artenvielfalt einheimischer Pilze, Unterstützung gab es auch vom Pilzmuseum Bad Lahspe.
Im April 2004 wurde die dank einer Spende von Familie Martin (Ohio/USA) finanzierte Schutzhütte im pflanzengeografischen Bereich Nordamerika übergeben. Ein neu gestalteter Zugang bindet diesen Bereich jetzt auch an den stufenlosen Rundweg an.
Vom 4. September bis Ende Oktober 2004 war im Eingangsbereich des Gartens die Ausstellung „Kreationen aus Eisen und Steinen“ des Hobbykünstlers Hans-Dieter Lutz aus Tambach-Dietharz zu sehen.
Zu Saisonbeginn 2005 konnte der letzte Abschnitt des stufenlosen Rundweges innerhalb des Gartens zur Nutzung freigegeben werden.
In der Öffentlichkeit wurde der Rennsteiggarten in den letzten Jahren durch folgende Publikationen weiter bekannt:
5 Pflanzenmotive aus dem Rennsteiggarten erschienen als Briefmarkensatz der Bundespost (Erstausgabetag 12.3.1991).
Auflage einer Telefonkarte vom Rennsteiggarten Oberhof durch die Rhön-Rennsteig-Sparkasse 1995
Herausgabe von Markenmotivkarten und philatelistischen Souvenirs vom Rennsteiggarten mit Zudrucken und Stempeln
Mehrere Medaillen wurden vom Rennsteiggarten geprägt, z.B. zu seinem 25-jährigen Bestehen und zum 50. Jubiläum des Kulturbundes.
1998 wurde der Gartenführer aktualisiert, im Textteil erweitert und mit zahlreichen neuen Fotos versehen.
Seit 1998 findet sich als Maskottchen das Eichhörnchen „Hugo“ figürlich oder als Aufdruck auf verschiedenen Souvenirs im Rennsteiggarten. Es wurde kreiert, weil im Garten häufig diese possierlichen Tiere beobachtet werden können.
2003 gab es anlässlich der 1. Thüringer Pilzausstellung einen Sonderstempel der Bundespost (Datum 20.09.2003), und eine Ganzsache Philatelie wurde aufgelegt